Wir unterscheiden vier verschiedene Beschlagsarten sowie vier Spezialbeschläge für Tore mit flächenbündiger Blende oder schräger Bodensektion. Ausschlaggebend für die Beschlagsart ist grundsätzlich der Sitz der Feder, welche die Zug- und Druckkräfte ausgleicht und somit für einen optimalen Gewichtsausgleich sorgt. Erst durch diesen wird eine sichere und einfache Bedienung des Tores und des Torblattgewichts ermöglicht.
Abhängig ist die Beschlagsart also zuerst von der Torgröße und dem somit zu bewegenden Torblattgewicht. Während für kleinere Tore in der Regel der Zugfederbeschlag vollkommen ausreichend ist, muss bei größeren Toren, Massivholztoren oder Toren mit bauseitig schwerer Füllung durch das höhere Torblattgewicht auf die Torsionsfedertechnik zurückgegriffen werden. Da Sektionaltore bereits vom Hersteller mit der für die Torgröße passenden Federtechnik ausgestattet werden, erfolgt eine Änderung der Beschlagsart nur auf Kundenwunsch.
Übersicht Beschlagsarten
Im Folgenden finden Sie acht relevante Beschlagsarten aufgeführt, wie sie bei den Hörmann-Sektionaltoren vorkommen. Diese sollen Ihnen eine Vorstellung davon geben, wie Beschlagsarten definiert sind.
Beschlagsart | Hörmann-Bezeichnung | Sitz der Zugfeder/Federwelle | Ansicht |
Z-Beschlag | Zugfeder-Beschlag | seitlich am Tor | |
N-Beschlag | Normal-Beschlag | vorn oben an der Sturzkante | |
L-Beschlag | Niedrig-Sturz-Beschlag | hinten oben | |
H-Beschlag | Höhergeführter Laufschienen-Beschlag | vorn oben weit über der Sturzkante | |
BZ-Beschlag | Zugfeder-Beschlag mit flächenbündiger Blende | seitlich am Tor | |
BL-Beschlag | Niedrig-Sturz-Beschlag mit flächenbündiger Blende | hinten oben | |
SN-Beschlag | Normal-Beschlag mit schräger Bodensektion | vorn oben an der Sturzkante | |
SL-Beschlag | Niedrig-Sturz-Beschlag mit schräger Bodensektion | hinten oben |
- Sektionaltore und Schwingtore mit Zugfeder-Beschlag besitzen grundsätzlich Zugfedern/Federpakete.
- Alle anderen Hörmann Sektionaltore sind mit Torsionsfedern auf einer waagerechten Federwelle ausgestattet.
Die Vorteile der einzelnen Beschlagsarten
Neben der Technik zum Gewichtsausgleich unterscheiden sich die einzelnen Beschlagsarten durch die Einbaudaten im Hinblick auf Sturz- und Deckenhöhe. Diese sollten bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden, um Probleme und Maßungenauigkeiten bei der Montage zu vermeiden. Durch die vielfältigen Möglichkeiten ergeben sich auch für schwierige bauliche Gegebenheiten optimale Lösungen.
Der Z-Beschlag ermöglicht eine einfache und zeitsparende Montage, da die Zugfeder nur über die Fixierung im Spannblech gespannt wird. Zudem ist mit 115 mm nur ein geringfügiger Sturzbedarf notwendig. Während kleinere und leichtere Tore in der Regel immer mit dieser Beschlagsart ausgestattet werden, gibt es bei größeren Toren und der eingesetzten Torsionsfedertechnik mehrere Möglichkeiten. Im Standard wird bei diesen Sektionaltoren der N-Beschlag mit vorne sitzender Torsionsfederwelle eingesetzt. Dieser setzt jedoch eine Mindeststurzhöhe von 210 mm voraus. Für bauliche Gegebenheiten mit weniger zur Verfügung stehendem Sturz empfiehlt sich der L-Beschlag. Hier liegt die Torsionsfederwelle hinter der Verbindungsschiene der Laufschienen und ermöglicht so eine reduzierte Sturzhöhe von 115 mm. Für Garagen mit besonders hohen Decken kann alternativ der H-Beschlag verwendet werden. Mit diesem kann das Tor nach dem Öffnen knapp unter die Decke geschoben und die Garagenhöhe durch die höher liegenden Laufschienen besser ausgenutzt werden. Torsionsfedern werden dabei über den Spannkonus auf die benötigte Spannung gebracht. Hierbei sollten unbedingt die Angaben des Herstellers zur notwendigen Federspannung beachtet werden, um einen sicheren Torbetrieb zu gewährleisten.
Spezialbeschläge für besondere Einbausituationen
Neben den genannten Beschlagsarten sind Beschläge für besondere Einbausituationen lieferbar. Hierzu zählt der BZ- bzw. BL-Beschlag, bei dem die oberste Sektion an einer Blende abschließt, die als oberer Torabschluss dient. Somit wird eine vorgesetzte Blende bei größeren Öffnungshöhen vermieden und ein flächenbündiger Abschluss erreicht. Die Blendenhöhe ist von der Öffnungshöhe sowie dem Tormaß abhängig und wird entsprechend den Kundenvorgaben gefertigt. Da Oberfläche und Farbe passend zum Torblatt gestaltet sind, entsteht ein harmonischer Gesamteindruck. Lieferbar ist diese Beschlagsart mit Zugfedertechnik (BZ-Beschlag) oder hinten liegender Torsionsfederwelle (BL-Beschlag).
Für Garagen, die einen abfallenden Boden aufweisen, kann der SN- bzw. SL-Beschlag genutzt werden. Durch die über die Höhenanpassung geänderte Bodensektion kann so der maßliche Unterschied beider Torseiten den baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Hierfür wird neben dem Bestellmaß das Höhenmaß der kleineren Seite benötigt und die untere Sektion sowie die Zarge entsprechend gefertigt.
Für derartige Speziallösungen sollte jedoch immer ein Fachmann hinzugezogen werden, da die Berechnung der Bestellmaße mitunter schwierig ist und passgenau erfolgen muss. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bestimmung der richtigen Schienenlänge für den Antrieb, da dieser ebenfalls bereits in der Planungsphase mitberücksichtigt werden sollte. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie im Beitrag Hörmann Schienenlänge bestimmen.