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Funktechnik Grundlagen

Funktechnik Grundlagen für mehr Reichweite

Die Funktechnik ist eine sichere Methode, verschiedene Signale drahtlos über elektromagnetische Wellen zu übertragen. Dieses Funk-ABC klärt die Begrifflichkeiten und Funktionsweise von Funksystemen für Garagentore und andere Toranlagen, im Speziellen der Marke Hörmann. Die einzelnen Kapitel vermitteln ein grundlegendes Verständnis zur allgemeinen Technik und geben Anwendungsbeispiele für die Planung und Montage der Funkstrecken.

 
  1. Grundlagen und Grundbegriffe aus der Funktechnik
  2. Funksysteme und Funkkomponenten in ihrem Einsatz
  3. Planung und Montage der Hörmann Funksysteme
  4. Hilfreiche Montagetipps für eine verbesserte Funkreichweite
  5. Praxistest der Funkstrecke Vorort
  6. Beispiele für Hörmann Funksteuerungen
  7. Hörmanns Produktqualität und gesetzliche Anforderungen
  8. Sicherheiten der Hörmann Funktechnik

1. Grundlagen und Grundbegriffe aus der Funktechnik

Funk ist alltäglich und besteht dennoch aus verschiedenen physikalischen Effekten und empfindlicher Technik. Pionier auf diesem Gebiet war Heinrich Hertz, dessen Name heute noch als Einheit für die Frequenz genutzt wird, kurz Hz.

Elektromagnetische Wellen

Elektromagnetische Wellen sind Schwingungen eines elektromagnetischen Feldes, die sich kugelförmig in Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Neben den Funkwellen lassen sich weitere Beispiele mit ähnlichen Eigenschaften und Verhaltensweisen nennen:

  • Mikrowellen
  • Infrarotstrahlung
  • Sichtbares Licht
  • UV-Strahlung
  • Röntgenstrahlung
  • Gammastrahlung

Unterschieden werden die einzelnen Wellentypen nach ihrer Frequenz (f) und der Wellenlänge (λ). Die Physik beschreibt diesen Zusammenhang mit der konstanten Lichtgeschwindigkeit (c) in einer Formel:

c = f x λ oder λ = c/f

Skizze von elektromagnetischen Wellen

Funkwellen

Funkwellen liegen im Frequenzbereich zwischen 10 kHz (Kilohertz) und 300 GHz (Gigahertz). Wellen in höheren Frequenzen sind Röntgenstrahlen, Wärme- und Infrarotstrahlen und das sichtbare Licht.

Hörmann Sendefrequenzen

Hörmann bietet unterschiedliche Funksysteme, die auf verschiedenen Sendefrequenzen arbeiten. An der Fernbedienung ist die jeweils verwendete Sendefrequenz über die Tastenfarbe oder durch die Farbe der Sende-LED ersichtlich. Die einzelnen Handsender sind durch ihre unterschiedlichen Sendefrequenzen nicht untereinander kompatibel.

SendefrequenzTastenfarbeBemerkung
27 MHz grün -
40 MHz grau -
433 MHz orange Rollingcode mit gelben Tasten
868 MHz blau Für HSZ-, HSP- und HSD-Handsender mit schwarzen Tasten und blauer Sende-LED.
868 MHz BS schwarz
weiß
Standardmäßige Farbe für die Handsender und Tasten ist Schwarz.
Die LED des Handsenders leuchtet blau, wenn mit dem neuen Funkcode 868 MHz BS gesendet wird. Er ist rückwärts kompatibel zum alten Funkcode 868 MHz und leuchtet bei dieser Verwendung mit roter LED.

Elektromagnetische Wellen mit Bezeichnung und Anwendungsbeispielen

FrequenzWellenlängeBezeichnungAnwendung
50 Hz 6000 km Wechselstrom Stromversorgung
0 – 10 kHz ~ 30 km Niederfrequenz Telegraphie
16 Hz – 20 kHz 18750 km Tonfrequenz Musik, Sprachübertragung
150 – 285 kHz 2 – 1 km Langwellen (LW) Rundfunk, Wetterdienst
526 – 1606 kHz 560 – 189 km Mittelwellen (MW) Rundfunk, Flugfunk
3,9 – 28,1 MHz 77 – 11 m Kurzwellen (KW) Rundfunk, Amateurfunk
26,9 – 27,2 MHz 11 m ISM-Band Funkfernsteuerungen, Leistung < 10 mW
26,975 MHz, 26,995 MHz 1)     Hörmann Funkkomponenten
40,6 – 40,7 MHz 7,4 m ISM-Band Funkfernsteuerungen, Leistung < 10 mW
40,685 MHz     Hörmann Funkkomponenten
88 – 108 MHz 3,4 – 2,8 m Ultrakurzwellen (UKW) Rundfunk, Richtfunk
174 – 223 MHz 1,7 – 1,3 m Very High Frequency (VHF) Fernsehen
300 – 3000 MHz 10 – 1 dm Dezimeterwellen Fernsehen, Richtfunk
433,05 – 434,79 MHz 69,3 – 68,9 cm ISM-Band ISM-Funkanlagen, Funkkopfhörer < 10 mW
433,92 MHz     Hörmann Funkkomponenten
470 – 860 MHz 64 – 35 cm Ultra High Frequency (UHF) Fernsehen
868 MHz 34,6 cm ISM-Band ISM-Funkanlagen, Sendedauer zeitlich begrenzt
868,3 MHz     Hörmann Funkkomponenten
935 – 960 MHz 32,1 – 31,3 cm D1 / D2 Netz Telefon, Handy
1,805 – 1,880 GHz 16,6 – 16 cm E-Netz Telefon, Handy
1,9 GHz 15,8 cm DECT Schnurlose Telefone

1) nur in Österreich

ISM Band

Das ISM-Band steht als Abkürzung für Industrial-Scientific-Medical und ist somit für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Zwecke festgelegt und freigegeben. Für den Betrieb von Geräten innerhalb dieses Bandes ist keine Zulassung erforderlich. Allerdings müssen die länderspezifischen Richtlinien beachtet werden. Es handelt sich für Länder der R&TTE-Richtlinie (1999/05/EG) um folgende Frequenzbereiche:

  • 26,9 – 27,2 MHz
  • 40,6 – 40,7 MHz
  • 433,05 – 434,79 MHz
  • 868 – 870 MHz

Der letzte genannte Bereich fällt nicht in das ISM-Band, ist aber dennoch zulassungsfrei. Das ISM-Band verfügt über eine maximal zulässige Sendeleistung im Milliwattbereich. Auch Hörmann hat seine Funkkomponenten in diesem Band angeordnet mit den Frequenzen 27 MHz, 40 MHz, 433 MHz und 868 MHz. Der Vorteil hierbei: Die Sendeleistung genügt selbst für einen Betrieb der einzelnen Komponenten aus dem Auto heraus, in Gebäuden, im Außenbereich oder bei schwierigen Installationsbedingungen. Die Störanfälligkeit reduziert sich dabei auf ein Minimum.

Duty Cycle

Der Duty Cycle kann als Tastverhältnis beschrieben werden und ist eine wichtige Komponente der Funkübertragung.

  • Ein Beispiel: Liegt der Duty Cycle bei 10 Prozent, so darf der verwendete Sender innerhalb einer Stunde etwa sechs Minuten auf der genutzten Frequenz senden.

Die Hörmann Funkkomponenten bewegen sich durch ihre kurzen Sendezeiten sicher in diesem Bereich und überschreiten selbst bei einer Dauerbetätigung den Duty Cycle nicht. Je kleiner der angegebene Duty Cycle Wert ist, desto freier ist das verwendete Frequenzband und desto höher die Übertragungssicherheit. Hörmann Funksysteme bieten ein hohes Maß an Übertragungssicherheit und Störungsfreiheit, erzeugt durch folgende Faktoren:

  • Sichere Verschlüsselung
  • Fest definierte Funkübertragungszeiten
  • Kurze und festgeschriebene Sendezeiten
  • Wiederholung der Sendesignale

Reichweiten

Ausgesandte Funkwellen haben nur eine begrenzte Energie, die bereits nach kurzer Entfernung abnimmt. Damit verhält sich die Abnahme der Energie umgekehrt proportional zum Quadrat der Entfernung.

Reichweite von Funkwellen

Einflüsse auf die Funkwellen

Funkwellen unterliegen auf ihrem Weg zum Empfänger verschiedenen Einflüssen, die das Signal schwächen, umlenken, drehen, auslöschen oder verstärken können. In der Physik spricht man hier von:

  • Absorption
  • Reflexion
  • Polarisation
  • Interferenz

Absorption

Funkwellen ist es im Vergleich zu anderen Wellen (z.B. Licht, UV- oder Infrarotstrahlung) möglich, feste Materialien zu durchdringen. Beim Durchgang von Mauern oder Möbeln werden die Funksignale geschwächt oder absorbiert und verlieren damit einen Teil ihrer Energie. Dabei hängt der Grad der Absorption und Abschwächung des Signals von der Dicke, Beschaffenheit oder Dichte der Materialien ab. Gleichzeitig kann eine höhere Feuchtigkeit von Materialien zu einem schwächeren Funksignal führen. So zeigt sich Holz, Glas oder Gips gering in der Dämpfung der Funkwellen. Wasser und Mauersteine sind im mittleren Bereich angesiedelt. Beton oder Gips mit Metallgitter dämpft bereits stark, wobei Metall die höchste Dämpfung der Funkwellen verursacht und diese ablenkt.

Absorbtion von Funkwellen

Reflexion

Verschiedene Materialien wirken reflektierend auf die Funksignale, sodass diese nur mit starken Verlusten durchgelassen oder komplett abgelenkt werden. Die Reflexion tritt häufig bei metallischen Oberflächen und Materialien auf, wie beispielsweise Baustahl, metallische Türrahmen oder Metallschränke. Doch auch Metallfolien an der Wärmedämmung oder metallbedampfte Wärmeschutzgläser können einen negativen Einfluss auf die Funkwellen haben und reflektieren das Signal, wie Licht in einem Spiegel.

Reflexionen von Funkwellen

Während hinter metallischen Materialien und Gegenständen ein Funkschatten ohne Wellen oder nur mit sehr geringen Wellen entsteht, kommt es davor zu einer Verstärkung der Intensität. Befindet sich ein Empfänger gar in einem Metallschrank oder in einem von Metall umschlossenen Raum, kann dieser kaum oder nur sehr schwer erreicht werden.

Polarisation

Sowohl Sendeantenne als auch Empfangsantenne beim Funk besitzen eine bestimmte Schwingungsebene. Je näher sich diese beiden Ebenen bei der ausgesandten Funkwelle sind, desto höher ist die Empfangsempfindlichkeit. Eine Reflexion an metallischen Gegenständen kann hier negative Auswirkungen haben. So wird die Schwingungsebene im ungünstigen Fall um 90° gedreht, sodass die Antenne kein Signal mehr empfangen kann.

Interferenz

Überlagern sich zwei oder mehrere Wellen, so kommt es zur Interferenz. Die Wellen können sich dann entweder verstärken oder auslöschen.

Interferenz von Funkwellen

Eine Auslöschung geschieht oftmals durch eine Reflexion der Welle an verschiedenen Oberflächen. Die reflektierte Welle trifft versetzt auf die eigentlich ausgesandte Funkwelle und ruft eine Auslöschung hervor.

Interferenz von Funkwellen durch Reflektion

2. Funksysteme und Funkkomponenten in ihrem Einsatz

Funksteuerungen bieten nicht nur einen gewissen Komfort für den Anwender, sondern zeigen sich bei schwierigen Installationssituationen besonders effektiv und flexibel. Sie kommen zum Einsatz, wenn sich das Verlegen von Kabelverbindungen zwischen den einzelnen Komponenten als zu kompliziert erweist oder eine flexible Reichweite in Bezug auf die Bedienung erforderlich und erwünscht ist. Funkgesteuerte Komponenten sind beispielsweise:

  • Garagentore
  • Hallentore oder Einfahrtstore
  • Haustüren
  • Fenster
  • Licht
  • Heizung

Funkkomponenten von Hörmann

Hörmann bietet unterschiedliche Funksysteme zur Bedienung von Garagentoren oder Gartentoren. Gleichermaßen lassen sich Haustüren oder andere elektrische Verbraucher mit den Funkkomponenten ausstatten. Sie unterscheiden sich in Sendeeinheit und Empfangseinheit.

Sender

Die Sendeeinheit schickt ein verschlüsseltes Funksignal an den Empfänger und erreicht somit beispielsweise das Öffnen oder Schließen eines Tores oder einer Tür. Unterschieden wird generell zwischen stationären Sendern oder mobilen Sendern, die auch als Handsender bezeichnet werden. Die elektrische Versorgung erfolgt per Anbindung an das Netz oder über eine eingelegte Batterie.

Hörmann Handsender

Hörmann unterscheidet nach folgenden Sendermodellen:

  • Handsender (mobil)
  • Funk-Unterputzsender (stationär)
  • Funk-Codetaster (stationär)
  • Funk-Innentaster (stationär)
  • Funk-Fingerleser (stationär)
  • Funk Sende Modul (stationär)
  • Lichthupensteuerung per Funk (stationär)

Empfänger

Die Empfangseinheit nimmt das codierte Funksignal auf und wandelt es in einen Steuerbefehl um. So lässt sich beispielsweise das Garagentor schließen oder das Licht anschalten. Gespeist wird der Empfänger entweder separat aus dem Stromnetz oder direkt durch den Garagentorantrieb.

Hörmann Garagentor Empfänger

Hörmann bietet folgende Empfängermodelle:

  • Integrierte Empfänger, die sich direkt im Antrieb befinden
  • Externe Empfänger mit Relaisausgang für universelle Anwendungen oder im Einsatz für Torantriebe

Transceiver

Ein Transceiver ist eine Kombination aus Sender und Empfänger und vereint beide Funktionen. Er dient zur bidirektionalen Kommunikation zwischen der Sendeeinheit und der Empfangseinheit. So kann über den Handsender die aktuelle Torposition abgefragt werden.

Hörmann Transceiver BiSecur

Hörmann hat drei Transceivermodelle im Sortiment:

  • Interner Empfänger im Antrieb
  • Externer Empfänger bidirektional
  • Handsender HS 5 BS (mobil)

3. Planung und Montage der Hörmann Funksysteme

Die Installation der Hörmann Funksysteme ist einfach und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchgeführt werden. Die örtlichen Begebenheiten und umliegenden Materialien nehmen teilweise starken Einfluss auf die Reichweite und die Qualität der Funksignale. Aus diesem Grund gibt Hörmann nur Richtwerte in Bezug auf die funktionierende Reichweite an und nennt bei jedem Funksystem Hinweise zur bestmöglichen Installation. Hierbei sollten Abstände zu verschiedenen Einrichtungen gehalten werden, um die optimale Reichweite und Signalqualität zu erhalten. Die ideale Voraussetzung mit einer freien Funkübertragung ohne Hindernisse ist nur in seltenen Fällen gegeben. Dieses Kapitel erklärt, welche Faktoren den größten Einfluss bei der Funkübertragung haben und wie man diese in ihrer Einflussnahme mindern kann.

Freifeldreichweite

Man spricht von einer Freifeldreichweite, wenn die Senderreichweite im Freien von keinen Hindernissen gestört wird. Sie ist der angegebene Richtwert, der mit dem jeweiligen Funksystem maximal erreicht werden kann. Die eigentliche Reichweite hängt von mehreren Faktoren ab und lässt sich selbst nach einem praktischen Test nur schätzen. Einfluss nehmen Dämpfungsparameter am Einbauort, wenn sich beispielsweise der Empfänger hinter dem Mauerwerk befindet. Ebenso gibt es Parameter am Bedienungsort, wenn beispielsweise der Sender vom Auto aus betätigt wird. Bei der Schätzung der tatsächlichen Reichweite kann die Freifeldreichweite als Ausgangswert dienen.

Reichweite in Fahrzeugen und Gebäuden

Ein beliebter Einsatzbereich von Funksystemen ist das automatische Öffnen und Schließen von Eingangs- oder Garagentoren. Das Funksignal muss dabei gleich mehrere Materialien durchdringen, wie beispielsweise das Blech des Fahrzeugs, Wände, Garagentor oder Decken. Die Materialien sind dabei unterschiedlich in ihrer Beschaffenheit und Durchlässigkeit.

Funkwellen Durchlässigkeit bei Materialien

MaterialDurchdringung
Holz / Holz mit Gipskarton Sehr gut
Kunststoff Sehr gut
Glas normal, bedampft Gut
Ziegel Mittel
Beton mit Stahlarmierung Schlecht
Metallwand Sehr schlecht

Ein zusätzlicher Faktor bei diesem Beispiel ist der Abschirmungseffekt, der bei der Betätigung des Handsenders aus dem Auto heraus eintritt. Bei der Planung der Funkstrecke kann ein umfangreicher Funktionstest Abhilfe schaffen, um die beste Position für Sender und Empfänger zu ermitteln.

Einfluss der Wandstärke

Einen großen Einfluss auf die Sendereichweite nimmt der Winkel, mit dem die Funkwellen ein Hindernis durchdringen. Hierbei sollten Sender und Empfänger möglichst so positioniert werden, dass die Funkstrecke nicht schräg durch Wände oder Decken verläuft.

Wandstärke-Einfluss

Weitere Beeinträchtigungen gibt es durch:

  • Personen
  • Einrichtungsgegenstände
  • Bepflanzungen
  • Metallische Oberflächen
  • Armierungen
  • Metallgitter
  • Fußbodenbeläge

Abstand zu Störquellen

Neben der Wandstärke und metallischen Gegenständen gibt es weitere Störquellen der Funkübertragung. Zu folgenden Dingen sollte ein möglichst großer Abstand eingehalten werden, um Störungen zu vermeiden:

  • Mikrowelle
  • Computer
  • Mobiltelefon
  • Elektronische Transformatoren
  • Audio- und Videoanlagen
  • Vorschaltgeräte für Leuchtstofflampen
  • Babyphone
  • Sendeantennen von anderen Funksystemen (z.B. Audioübertragung per Funk oder schnurlose Telefone)

Funkschatten

Metallische Gegenstände oder Gebäudeteile lenken die Funkwellen komplett ab, sodass dahinter ein sogenannter Funkschatten entsteht. Befindet sich der Empfänger hinter diesen Gegenständen, ist das direkte Empfangen des Signals nicht möglich. Um eine gute Funkleistung ohne Funkschatten zu erreichen, sollte die Funkstrecke vor dem Einbau an den betroffenen Gegenständen oder Gebäudeteilen getestet werden.

Funkschatten

Reflexionen und Interferenz

Beim Empfänger trifft das Funksignal nicht immer direkt ein, sondern wird auch an anderen Oberflächen reflektiert. Das direkte Signal überlagert sich dann mit den reflektierten Funksignalen und es entsteht die sogenannte Interferenz. Abhängig von der Lage des Senders und des Empfängers könnte es zur gegenseitigen Aufhebung der Funksignale kommen, sodass der Empfänger trotz funktionierenden Sender nichts erhält.

Ein Tipp: Durch das Verschieben von Sender und Empfänger könnte der Funkempfang verbessert werden.

Dämpfung durch Werkstoffe

Eine Dämpfung des Funksignals entsteht, wenn sich verschiedene Hindernisse und Materialien auf dem direkten Weg zwischen Sender und Empfänger befinden. Es handelt sich hierbei um eine Abschwächung des Funksignals, die sich mehr oder weniger bemerkbar macht. Folgende Punkte gibt es dabei zu beachten:

  • Eine erhöhte Dämpfung entsteht bei Feuchtigkeit in den Materialien oder bei zu hoher Luftfeuchtigkeit der Umgebung.
  • Metallbedampfte Gläser, die zur Wärmedämmung dienen, lassen zwar das sichtbare Licht passieren, jedoch keine Funkwellen. Normales Fensterglas hingegeben weist nur einen geringen Grad der Dämpfung auf.
  • Die Nutzung eines Handsenders kann vom Innenraum eines Autos aus stark eingeschränkt sein und beispielsweise durch metallbedampfte Scheiben gedämpft werden.

Mit Hilfe genauer Dämpfungswerte lassen sich die Hindernisse im Weg der Funkstrecke analysieren und auf ihren Störfaktor hin abschätzen. Vor dem Montieren der Komponenten sind die realistischen Bedienungs- und Montagepositionen zu prüfen und möglicherweise zu korrigieren. Ein Handsenderprüfgerät kann bei den Berechnungen behilflich sein und ermittelt eventuell vorhandene Störeinflüsse.

MaterialMaterialstärkeDurchlässigkeit in ProzentDämpfung in Prozent
Ziegelstein < 30 cm 60 – 90 10 – 40
Holz < 30 cm 80 – 95 5 – 20
Gips, Gipskarton < 10 cm 90 10
Beton mit Stahlarmierung   10 – 70 30 – 90
Metallgitter (z.B. Drahtgewebe für Putz),
Metallwände
< 1 mm 0 100
unbeschichtetes Glas < 5 mm 70 – 90 10 – 30
Metallbedampftes Glas
(z.B. Isolierglas)
  10 – 60 40 – 90
Kunststoff   80 – 95 5 – 20
Stein, Pressspanplatten < 30 cm 65 – 95 5 – 35
Bimsstein < 30 cm 90 10
Gasbetonstein < 30 cm 80 20
Decke < 30 cm 30 70
Außenwand < 30 cm 40 60
Innenwand < 30 cm 60 40
Autokarosserie   10 – 40 60 – 90

Alle Werte sind Schätzungen und nicht als Absolutwerte gültig.

4. Hilfreiche Montagetipps für eine verbesserte Funkreichweite

  • Vor der Montage der einzelnen Komponenten ist eine genaue Planung mit Berücksichtigung aller Störfaktoren anzufertigen. Sender und Empfänger sollten sich zum Test in ihrer endgültigen Montage- und Bediensituation befinden.
  • Dämpfung und Absorption können die Funkstrecke deutlich stören. Je weniger Gegenstände und Materialien bei der Montage zwischen Sender und Empfänger stehen, desto besser ist der Empfang des Funksignals.
  • Generell zu vermeiden sind metallische Gegenstände und Komponenten auf der Funkstrecke, wie beispielsweise ein Metallschrank oder ein PC-Gehäuse. Der Empfänger darf niemals in einem Schalt- oder Metallschrank verbaut werden.
  • Die Funkelemente müssen einen möglichst großen Abstand zu elektronischen Verbrauchern, Stromleitungen, Lampen und Handys aufweisen.
  • Die vorhandenen Wandstärken sind zu beachten, wobei das Funksignal nicht schräg durch eine Wand verlaufen sollte.
  • Metallbedampftes Wärmeschutzglas kann das Funksignal stark dämpfen oder gar komplett reflektieren. Das Gleiche gilt für Dämmwolle, die mit einer Alu- oder Metallfolie beschichtet ist.
  • Eine feinmaschige Fußbodenheizung oder ein metallbedampfter Trittschallschutz für Laminat oder Parkett schränkt das Funksignal ein und sollten sich nicht auf dem Weg der Funkstrecke befinden.
  • Bei Türrahmen und Wänden aus Metall empfiehlt sich die Montage von Sender und Empfänger mit einem Mindestabstand von 10 cm.
  • Eine Veränderung der Einrichtungsgegenstände oder der Aufbau eines neuen Regals aus Metall kann Einfluss auf das bereits installierte Funksystem nehmen und es schwächen.
  • Beeinträchtigung besteht ebenso durch elektrische Maschinen oder andere Funksysteme.
  • Die Hörmann Funksteuerung erfolgt nicht auf einem exklusiv verfügbaren Übertragungsweg, wodurch sich Störungen nicht komplett ausschließen lassen. Aus diesem Grund darf die Steuerung sicherheitsrelevanter Funktionen, wie beispielsweise das NOT-AUS, nicht per Funk geschehen.
  • Die angegebenen Reichweiten sind nur Richtwerte und hängen stark von den örtlichen Beschaffenheiten und von der individuellen Bediensituation ab. Vor der endgültigen Montage hilft ein umfassender Funktionstest.
  • Die Bedienposition für einen Handsender im Auto sollte möglichst auf Höhe der A-Säule des Wagens liegen. Hier gibt es das beste Funksignal nach draußen.

A-Säule

5. Praxistest der Funkstrecke Vorort

Hörmann bietet zur Überprüfung des Funksystems am gewünschten Einsatzort ein spezielles Testgerät an. Hierbei handelt es sich um das Hörmann Handsendeprüfgerät HPG1, mit dem Festcode-Frequenzen zwischen 26,975 MHz bis 868,3 MHz und 868 MHz BS geprüft werden können. Neben der Bestimmung der Signalstärke innerhalb der Garage lassen sich Störungen in den Frequenzbändern besser feststellen und lokalisieren.

Hörmann Handsenderprüfgerät HPG1

Ein Tipp von Hörmann: Beim Testen sollten alle möglichen Bedienpositionen eingenommen werden, um den Empfang umfassend zu bestimmen und daraufhin zu optimieren.

6. Beispiele für Hörmann Funksteuerungen

  • Hallentore:
    Hörmann bietet das bequeme Öffnen und Schließen eines Hallentores beispielsweise über die Handsender oder einen stationären Funk-Codetaster.

Hörmann Funksteuerungen für Hallentore

  • Garagentore:
    Für das einfache und bequeme Öffnen eines privaten Garagentores führt Hörmann einen Handsender, einen stationären Funk-Codetaster oder einen Funk-Fingerleser im Sortiment.

Hörmann Funksteuerungen für Garagentore mit Handsender und Funk-Codetaster

Hörmann Funksteuerungen für Garagentore mit Handsender und Funk-Fingerleser

  • BiSecur Funksystem:
    Hinter dem Namen BiSecur verbirgt sich der neue Hörmann Funk mit einer 128-Bit-Verschlüsselung. Dabei ist das Funksignal frequenzmoduliert und besteht aus einem festen Codeanteil, einem Rollingcodeanteil und dem Herstellerschlüssel. Die verwendete BiSecur Frequenz lautet 868 MHz BS und ist an der blau leuchtenden LED des Handsenders zu erkennen. Das Funksystem ist rückwärts kompatibel auf den Festcode von 868 MHz, wobei hier die LED in einer roten Farbe leuchtet. Der Vorteil beim neuen BiSecur Funksystem: Per Knopfdruck lässt sich die Position des Garagentores abfragen, sodass man immer sieht, ob das Tor geöffnet oder geschlossen ist. Allerdings ist diese Funktion nur mit dem Handsender HS 5 BS möglich.

Hörmann BiSecure

Batterie

Das Hörmann Funkzubehör wird mit unterschiedlichen Batterietypen betrieben. Je nach äußerlichen Einflüssen und Häufigkeit der Bedienung variiert die Lebensdauer der Batterien. Für einen Wechsel kann dieser Tabelle der passende Batterietyp zum jeweiligen Sendertyp entnommen werden:

SendertypBatterietyp
Handsender
HS 1, HS 2, HS 4, HSS 4
Mini-Handsender
HSM 2, HSM 4
23 A/L 1028, 12 V
(Artikel-Nr. 438 015)
Micro-Handsender
HSE 2
11 A/L 1016, 6 V
(Artikel-Nr. 438 018)
Handsender
HSP 4, HSP 4-C
Design-Handsender
HSD 2
Kfz-Handsender
HSZ 1, HSZ 2
Knopfzelle CR 2025, 3 V
(Artikel-Nr. 438748)
Funk-Codetaster
FCT-Serie
9V Block (Artikel-Nr. 436 025)
Funk-Innentaster Knopfzelle CR 2025, 3 V
(Artikel-Nr. 438748)
Funk-Fingerleser
FFL 12
4 x Batterie Typ AAA (LR03), 1,5 V
(Artikel-Nr. 439451)
Handsender BS
HS 1 BS, HS 4 BS, HS 5 BS
1 x Batterie Typ AAA (LR03), 1,5 V
(Artikel-Nr. 439451)
Micro-Handsender BS
HSE 2 BS
Knopfzelle CR 2032, 3 V
(Artikel-Nr. 438986)
Handsender BS
HSP 4 BS
Knopfzelle CR 2025, 3 V
(Artikel-Nr. 438748)
Kfz-Handsender BS
HSZ 1 BS, HSZ 2 BS
1 x Batterie Typ CR 2, 3 V
(Artikel-Nr. 439559)
Funk-Codetaster BS
FCT 3 BS, FCT 10 BS
4 x Batterie Typ AAA (LR03), 1,5 V
(Artikel-Nr. 439451)
Funk-Fingerleser BS
FFL 12 BS
4 x Batterie Typ AAA (LR03), 1,5 V
(Artikel-Nr. 439451)

Integrierter Funkempfänger im Antrieb

Manche Torantriebe der Marke Hörmann besitzen bereits einen integrierten Funkempfänger und benötigen keine zusätzliche Empfangseinheit. Das Typenschild des Antriebes verrät, ob sich bereits ein Empfänger im Gehäuse verbirgt.

Integrierter Funkempfänger

Antriebe mit integrierten 868 MHz Funkempfänger
  • SupraMatic E Serie 2
  • SupraMatic P Serie 2
  • ProMatic Serie 2
  • ProMatic P Serie 2
  • ProMatic Akku
  • RotaMatic
  • RotaMatic P
  • RotaMatic PL
  • RotaMatic Akku
Antriebe mit integrierten 868 MHz BS Funkempfänger
  • SupraMatic E Serie 3
  • SupraMatic P Serie 3
  • ProMatic Serie 3
Antriebe ohne integrierten Funkempfänger
  • SupraMatic H Serie 2
  • SupraMatic HD Serie 2
  • SupraMatic H Serie 3
  • ProMatic
  • SupraMatic Serie 1
  • LineaMatic H

7. Hörmanns Produktqualität und gesetzliche Anforderungen

Die Funksysteme von Hörmann entsprechen den deutschen und europäischen Richtlinien und Normen, um die höchste Sicherheit für Umwelt und Verbraucher zu gewährleisten. Folgende eingehaltene Richtlinien sind dabei zu nennen:

  • R&TTE-Richtlinie 1999/5/EG (Radio equipment and Telecommunications Terminal Equipment and the mutual recognition of their conformity) der EU für die Regelung der Inbetriebnahme von Funk- und Kommunikationsanlagen. Folgende Normen werden in diesem Zusammenhang eingehalten:
    • EN 60950-1
    • EN 300 220-1
    • EN 300 220-2
    • EN 301 489-1
    • EN 301 489-3
  • Niederspannungsrichtlinie 06/95/EG (2006/95/EC) für die elektrische Sicherheit der Produkte
  • EMV-Richtlinie 2004/108/EG (2004/108/EC) für die elektromagnetische Verträglichkeit und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen von außen
  • Alle nötigen behördlichen Zulassungen der gültigen Telekommunikationsverordnungen
  • Sämtliche Normen für Hersteller elektronsicher Erzeugnisse

Die Hörmann Funksysteme können in allen EU-Ländern, der Schweiz und in anderen Ländern genutzt werden. Die Produkte verfügen über die CE-Kennung und entsprechen den geltenden europäischen Richtlinien. Gleichzeitig wurden die Produkte im Rahmen eines Konformitätsbewertungsverfahrens geprüft.

8. Sicherheiten der Hörmann Funktechnik

Für den Benutzer

Die angebotenen Produkte folgen bei Hörmann der EMV-Richtlinie 2004/108/EG (2004/108/EC). Somit kann von einer elektromagnetischen Verträglichkeit für den Benutzer und dessen Umwelt ausgegangen werden. Der Hörmann Handsender besitzt eine maximale Sendeleistung von unter 1 mW über den kurzen Bedienzeitraum. Ein Mobiltelefon arbeitet während des gesamten Telefonats auf maximaler Sendeleistung mit 2000 mW. Etwa 100 mW werden vom Kopf des Nutzers aufgenommen. Die Strahlungsleistung der Hörmann Geräte wird vom Körper um 4000 mal weniger aufgenommen, als die Strahlung des Mobiltelefons. In Bezug auf Herzschrittmacher oder Hörgeräte können die Funkstrecken problemlos eingesetzt werden.

Durch innovative Technik

Die Hörmann Funksysteme folgen den höchsten technischen Ansprüchen und überzeugen dabei mit Übertragungssicherheit, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Dies wird beispielsweise durch die Verwendung des ISM-Frequenzbandes sichergestellt. Das Band ist speziell für diese Anwendungen vorgesehen und bietet eine bestmögliche Übertragung zwischen Sender und Empfänger. Die Informationsübertragung ist durch speziell entwickelte und codierte Funkprotokolle von Hörmann möglich.

Hörmann setzt außerdem auf qualitativ hochwertige und widerstandsfähige Bauteile, die eine lange Lebensdauer aller Systemkomponenten gewährleisten. Gleichzeitig zeichnet sich Hörmann durch den flexiblen Einsatz der Funksysteme aus. Sie lassen sich bei Neuerrichtung oder Modernisierung bestehender Anlagen integrieren.

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