Es gibt sie noch immer: Garagen in Deutschland ohne Strom. Oft gibt es einfach keine Möglichkeit, einen Stromanschluss in die eigene Garage zu bekommen. Die Gründe dafür sind vielfältig, manchmal scheitert das Vorhaben schon an einem einzigen Mitglied in der Eigentümergemeinschaft.
Zwar ist ein Garagentorantrieb mit Anbindung an das Stromnetz immer leistungsfähiger als einer mit Akku-Betrieb, aber trotzdem kann mit einem Garagentorantrieb ohne Strom (per Akku) der ganze Komfort von automatisierten Toren genutzt werden. Es ist einfach sehr bequem, wenn das Auto für das Öffnen des Garagentors nicht mehr verlassen werden muss. Mit einem Druck auf den Hörmann Handsender öffnet oder schließt sich das Tor.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Achten Sie beim Kauf eines akkubetriebenen Torantriebs darauf, dass Sie den Akkumulator entnehmen und transportieren können. Ein Henkel oder Griff weist auf einen mobilen Akku hin. So können Sie ihn zum Aufladen mit in das Haus oder die Wohnung nehmen. Darüber hinaus ist eine hohe Akkukapazität (angegeben in Amperestunden Ah oder mAh) wichtig. Nur so stellen Sie sicher, dass der Akkumulator lange hält. Eine weitere wichtige Kennziffer ist die Zug- und Druckkraft, die in Newton (N) angegeben wird. Sie ist maßgebend dafür, für welches max. Torgewicht der Garagentorantrieb geeignet ist. Der Akkumulator sollte zudem innerhalb von 5 bis 10 Stunden voll aufgeladen sein. Achten Sie darauf, dass Ihre Garage trocken ist, damit der Akku keinen Schaden nimmt. Wenn Sie den Akkumulator nicht so häufig aufladen möchten, ist eine Batterie mit zusätzlichem Solar-Modul empfehlenswert. Diese Anschaffung lohnt sich vor allem bei Garagen mit optimalen Dächern für ein Solar-Panel. Bei dieser Variante wird der Akku permanent aufgeladen.
Lange Zeit war von Hörmann der Toröffner ProMatic Akku im Angebot, bei dem der Akku über eine Zeit von bis zu 30 Tagen bei täglicher normaler Benutzung den Strom liefert. Seine Zugkraft bzw. Druckkraft liegt bei 350 N. Damit bewegt er Tore mit einer Breite von bis zu 3000 Millimetern. Der ProMatic Akku öffnet die Tore mit einer Geschwindigkeit von ca. 14 cm in der Sekunde. Das Gehäuse besteht aus robustem Kunststoff und ist für den Innenbereich vorgesehen. Besonders beliebt ist der Hörmann Garagentorantrieb ProMatic Akku mit einer einteiligen K-Schiene aus dem Garagentorantrieb Solar Test.
Seit 2021 gibt es den Nachfolger, der der vierten Generation Hörmann Torantriebe entspricht. Der ProMatic Akku Serie 4 besitzt eine Zug- und Druckkraft von 500 N, funkt über 868 MHz BiSecur und arbeitet bis zur nächsten Aufladung im Idealfall ca. 50 Tage.
Torantrieb ohne Stromanschluss: So funktioniert's
Ein Akkutorantrieb ermöglicht das automatische Öffnen auch ohne Stromanschluss. Hörmann bietet mit dem ProMatic Akku hier nicht nur einen leistungsfähigen Antrieb, sondern ebenso einen hochwertigen Energiespeicher. Lange Akkulaufzeit und eine hohe Zuverlässigkeit im Winter zeichnen diesen Torantrieb aus. Geht man von einer Benutzung von 4 Betätigungen des Antriebs am Tag aus, hält der Akkumulator im Sommer mehr als einen Monat und im Winter etwa drei Wochen. Die Kapazität schwindet zwar bei kälteren Temperaturen, ist dennoch ausreichend für einen bequemen Torbetrieb. Über einen Warnton signalisiert das System die geringe Kapazität. Der Akkumulator muss dann wieder aufgeladen werden. Der Ladevorgang ist in etwa fünf bis zehn Stunden abgeschlossen und beträgt je nach Ladezustand ca. 60 Watt pro Stunde. Ideal ist das Aufladen über Nacht bzw. zu einer Zeit, in der der Torantrieb nicht benötigt wird. Am nächsten Morgen kann das elektrische Garagentor wieder in Betrieb genommen werden. Der Akku lässt sich leicht transportieren und wiegt nur 8,8 Kilogramm. In nur wenigen Handgriffen ist der leere Akku vom Antrieb gelöst und der neue eingesetzt. Im Lieferumfang des Wechselakkus ist eine praktische Halterung vorhanden. Ebenso verfügt er über einen Griff, um den Transport noch komfortabler zu gestalten.
ProMatic mit Akkuantrieb: Akkumulator wird extern angeschlossen
Akku-Einheit AE 24 für ProMatic
Die Akku-Einheit AE 24 findet zum Beispiel Anwendung in dem Hörmann Garagentorantrieb ProMatic Akku und dem Einfahrstorantrieb RotaMatic Akku.
Der Entladezustand wird durch Signaltöne gekennzeichnet. Etwa 12 Zyklen vor Nutzungsende erklingen die Signaltöne in einem langsamen Intervall nach dem Ende jeder Torfahrt. Die Hörmann Akku-Einheit sollte jetzt nachgeladen werden. Ist eine Aufladung nicht erfolgt, so erklingen die Signaltöne 6 Zyklen vor Nutzungsende in wesentlich kürzeren Abständen. Der Akku muss jetzt unbedingt nachgeladen werden.
Ist der Akkumulator gänzlich erschöpft, wird dies mit einem Dauerton verdeutlicht. Der Dauerton ertönt für circa eine halbe Minute bei jeder Betätigung des Antriebs. Der Motor wird jedoch nicht mehr gestartet. Die Akku-Einheit muss ohne Verzögerung geladen werden, da andernfalls ein Defekt drohen kann.
Falls elektrische Verbraucher mit 24 V Spannungsversorgung über den Antrieb angeschlossen werden, wird die Nutzungsdauer des ProMatic Akku entsprechend eingeschränkt. Ferner beträgt die maximale Lagerzeit aufgrund der Entladung sechs Monate. Bei einer längeren Lagerzeit (ab ca. ein Jahr) kann der Akku beschädigt werden, sofern keine erneute Aufladung erfolgt.
Wechsel-Akku und Ladegerät
Nutzen Sie einen Wechselakku zum Austausch, umgehen Sie den Stillstand des Torbetriebs. Während der eine Akku aufgeladen wird, kann der andere den Antrieb mit Energie versorgen.
Das alte Ladegerät vom ProMatic Akku kann im Übrigen auch für Wechselakku mit 15 Ah für den ProMatic 4 Akku genutzt werden. Wenn das bestehende Ladegerät noch funktionstüchtig ist, dann ist das ohne Probleme möglich. Das Ladegerät LG 24.1 sorgt für ein ordnungsgemäßes und sicheres Aufladen der Akku-Einheit AE 24 oder eines Hörmann Wechselakkus WA 24 V.
Das Garagentor lässt sich nicht bei leerem Akku von außen öffnen
Ohne Akku ist der Garagentorantrieb außer Funktion. Es herrscht sozusagen Stromausfall. Ist das Garagentor bei leerem Akku geschlossen, greift die automatische Torverriegelung. Der Antrieb verriegelt mechanisch beim Schließen, sodass ein Aufschieben von außen nicht möglich ist. Es kann in dieser Phase nur geöffnet werden, wenn eine Hörmann Notentriegelung NET 1 vorhanden ist. Falls Sie noch einen weiteren Eingang wie eine Schlupftür im Garagentor oder eine Nebentür in die Garage haben, kann der Antrieb von innen entriegelt und dann geöffnet werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Notentriegelung zwingend erforderlich ist, wenn die Anlage keinen zusätzlichen Eingang besitzt.
Für Schwingtore und Sektionaltore
Nahezu alle normalen Schwingtore oder Sektionaltore lassen sich mit einem ProMatic Akku Antrieb ausstatten. Wichtig ist hierbei die Leichtgängigkeit des Tores. Ist es komfortabel auf Rollen und hochwertigen Schienen gelagert, kann die höchste Kapazität erreicht werden. Bei besonders leichten und kleinen Toren hält der Akkumulator länger. Er muss zum Bewegen des Tores nicht so viel Energie abgeben. Hörmann bietet ProMatic Akku in einem Komplett-Set an. Enthalten ist darin der Antriebskopf, der Handsender, ein integrierter Empfänger und die Verbindungsleitung. Ebenso gibt es Montagezubehör, den Schaltplan und sämtliches Befestigungsmaterial in diesem Set. Die Akku-Einheit wird inklusive Halterung geliefert. Einen Unterschied gibt es zwischen den jeweiligen Schienen. Je nach Höhe und Größe des Garagentores richtet sich die Länge der Schienen. Besonders lange Schienen ziehen das Tor weit in die Garage hinein und ermöglichen somit eine komplette Öffnung. Je länger die Schiene und je schwerer das Tor, desto mehr Leistung muss der Akkumulator aufwenden.
Solar-Modul für den Akku
Ein Solarmodul speichert das Sonnenlicht und wandelt es in Energie um, die als Strom zum Antreiben einer Toranlage genutzt werden kann. Damit stellt es einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen dar und ist eine umweltschonende Alternative zur konventionellen Stromversorgung. Das Modul lädt den Akkumulator permanent auf, sodass er nicht ausgetauscht werden muss. Es ist mit einem Laderegler versehen und kann durch die handlichen Maße schnell und einfach montiert werden.
Für den ProMatic mit Akkumulator: Solar-Modul und Laderegler
Was muss bei der Montage des Hörmann Solar-Moduls SM 1-1 an den Garagentorantrieb beachtet werden?
Zunächst sollte ein Platz mit einer langen und intensiven Sonneneinstrahlung (idealerweise in Richtung Süden) ausgewählt werden, wobei die Dauer der Sonneneinstrahlung wichtiger ist als die exakte Ausrichtung nach Süden. Es sollte möglichst keine Abschattung durch Büsche, Bäume oder Gebäudeteile vorhanden sein. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass das Modul bei starkem Regen nicht im Wasser (z.B. durch eine Pfützenbildung auf dem Dach) steht. Der Regen sollte grundsätzlich sofort ablaufen können. Blätter im Herbst oder Schnee im Winter können die Funktionstüchtigkeit des Moduls ebenfalls beeinflussen. Auch wenn eine Verunreinigung des Moduls selten ist, sollte es monatlich auf solche kontrolliert werden.
Des Weiteren ist auf einen festen und stabilen Stand zu achten und der mitgelieferte Solar-Laderegler muss an einem einsehbaren Platz montiert werden. Da die Ladeschlussspannung des Akkumulators temperaturabhängig ist, muss sich der Laderegler im selben Raum mit der gleichen Temperatur wie die Akku-Einheit selbst befinden. Daher darf die am Laderegler fest angeschlossene Leitung zur Akku-Einheit nicht verändert werden.
Wie wird der Solar-Laderegler mit Akku am Hörmann ProMatic angeschlossen?
Der Regler wird zwischen das Solarmodul und die Akku-Einheit geschaltet. Hier sitzt er fest und regelt den Ladestrom und die Spannung. Da die Ladespannung temperaturabhängig ist, muss der Regler dieselbe Temperatur besitzen. Weiterhin ist zu beachten, dass die Leitung zur Akku-Einheit nicht verändert ist. Zwei LEDs zeigen an, in welchem Betriebszustand sich das Gerät befindet.
Einfacher Anschluss in fünf Schritten:
- Der Regler benötigt einen gut einsehbaren Platz, ohne dass die Leitung zur Akku-Einheit gestört ist.
- Die vom Solarmodul ausgehende Leitung ist polrichtig angeschlossen, wenn die blaue Ader zum Minus-Anschluss und die braune Ader zum Plus-Anschluss führt. Ist der Anschluss korrekt erfolgt, leuchtet die LED grün.
- Im Anschluss dreht man die Kabelverschraubung zu und schließt den Deckel.
- Der Stecker, der zur Akku-Einheit führt, kommt in die Buchse der Akku-Einheit. Wenn das Solarmodul über ausreichend Spannung verfügt und der Akku lädt, leuchtet die LED rot im Regler auf.
- Die Ausrichtung des Solarmoduls erfolgt in Richtung der Sonneneinstrahlung. In der Regel ist das die südliche Richtung.
Leuchtet die LED kontinuierlich grün, bedeutet dies, dass Solarspannung vorhanden ist. Flackert die grüne LED, zeigt sie damit an, dass mehr als ausreichend Solarspannung vorhanden ist. Es liegt also kein Fehler vor. Leuchtet die rote LED, wird der Akku gerade geladen.