Die Sonne brennt vom Himmel, das Garagentor heizt sich auf, das Auto erinnert an eine Sauna. Diesem Szenario können Sie mit einem passenden Sonnenschutz entgegenwirken. Im Gegensatz zu Sonnensegel und Markise sind Baum, Strauch und Hecke natürliche Schattenspender, die Ihnen bei guter Pflege Jahrzehnte Schutz gewähren.
UV-Strahlung schädigt Oberflächen
Sonnenstrahlen können Auto und Garage zusetzen. Schuld daran ist die UV-Strahlung. Ihre Kurzwelligkeit bringt ordentlich Energie und Wärme mit. Das Durchdringen und Aufheizen der Oberflächen kann diese schnell verformen. Beim Garagentor entstehen Blasen. Beim Auto bricht der Lack. Das ist schon unangenehm genug. Hinzu kommt die Gefahr durch Verbrennungen. Es ist beispielsweise nicht ratsam, ein aufgeheiztes Garagentor anzufassen.
Mehr über mögliche Folgen erfahren Sie in unserem Beitrag Garagentor optimal vor Sonne schützen.
Direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie vermeiden. Das gilt nicht nur für Ihre gemütliche Terrasse, sondern auch für die Herberge Ihres Wagens.
Natürliche Beschattung für Einfahrt und Garage
Hecke entlang der Einfahrt
Auf einige Besonderheiten bei der Auswahl lohnt es sich zu achten. Dazu zählen:
- Höhe der Einfahrt
- Breite der Einfahrt
- Wurzelart
- Toxizität
- sonniger Standort
- Früchte
- Honigtau
Höhe der Einfahrt
Geschützt werden sollte die Einfahrt von der Seite und von oben. Was insbesondere Schatten verdient, ist das Garagentor. Ist auch die Garage aus Beton, besteht doch in den meisten Fällen das Tor aus Metall. Tore aus Stahl oder Aluminium heizen sich schnell auf, sodass die Oberfläche beschädigt werden könnte. Die neue grüne Beschattung sollte daher mindestens so hoch sein wie Ihr Tor.
Wuchsbreite passend zur Einfahrt
Damit ein Baum zum grünen Sonnenschutz wird, sollten Sie auf die Wuchsbreite achten. Diese Eigenschaft betrifft den Umfang der Krone. Sie wird vor allem dann relevant, wenn Sie eine Doppeleinfahrt beschatten möchten. Bei einem weniger gut gebauten Schattenspender könnte nur ein Teil der Einfahrt den Sonnenschutz genießen. Zu pflanzen lohnt sich also ein Baum mit breiterer Krone. Sie können aber auch links und rechts der Einfahrt je ein Exemplar anpflanzen, um für beide Seiten ähnlichen Schutz zu ermöglichen.
Alternativ bietet eine Reihenpflanzung links und rechts entsprechend Abhilfe. Das kann eine Hecke im Stile einer hohen Sichtschutzhecke sein oder eine bis mehrere Koniferen. Sichtschutzhecken ebenso wie Koniferen können mehr als 180 cm hoch werden. Ob die Höhe bei Ihnen erlaubt ist, müssten Sie zuvor über die Landesbauordnung und Gemeinde prüfen. Schauen Sie auch ins Nachbarschaftsgesetz hinein, bevor Sie sich entscheiden.
Wurzelart
Neben der Wuchsbreite sollten Sie bei einer Pflanze an der Wurzelart besonderes Interesse zeigen. Unter der Erde ist die Pflanze – für das menschliche Auge gänzlich unsichtbar – sehr lebendig. Ihre Wurzelart spielt dabei eine bedeutende Rolle. Eine Pflanze kann unter anderem tief wurzeln (Tiefwurzler/Pfahlwurzler), flach wurzeln (Flachwurzler) oder von beiden Arten etwas haben (Herzwurzler). Sie können stark, weniger stark oder kaum Ausläufer bilden.
Wurzelarten: Flachwurzler, Herzwurzler, Tiefwurzler | Grafik: Gardomat
Da sie nicht tief, sondern eher breit wurzeln, zeigen sich Flachwurzler gern mit ihrem Wurzelwerk an der Oberfläche. Ein Baum hat sehr viel Kraft und Geduld. Pflastersteine sind da im Nu angehoben oder werden von unten dermaßen mit Druck beschwert, dass sie schließlich brechen. Ist die Wurzel einmal oben angekommen, wird sie ohne Ihr Zutun nicht mehr verschwinden. Falls Sie auf eine ebene Einfahrt und einen intakten Bodenbelag Wert legen, sollten Sie beim Anpflanzen die Wurzelart und einen gebotenen Mindestabstand beachten.
Hinweis: Wie die Pflanze wurzelt, ist abhängig von ihrem Nährstoffbedarf sowie der Bodenbeschaffenheit. Je nach Boden kann sich auch ein typischer Herzwurzler an der Oberfläche zeigen.
Je weniger Ausläufer die Pflanze hat und je tiefer sie wurzelt, umso weniger Gedanken müssen Sie sich um Ihre Einfahrt machen.
Toxizität
Wer Kinder und Haustiere hat, sollte die Giftigkeit der Pflanze berücksichtigen. Wäre ein Eisenhut beispielsweise ein Baum und Tiefwurzler, käme er aufgrund seiner stark toxischen Inhaltsstoffe dennoch nicht infrage.
Sonniger Standort
Damit die Pflanze Sonnenschutz gewährleisten kann, sollte sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort bevorzugen. Auch die Windverträglichkeit ist für ein gesundes Wachstum relevant. Erkundigen Sie sich daher über die Standortbedingungen, bevor Sie sich für einen grünen Schattenspender entscheiden.
Früchte
Blüten und Früchte zeigen Ihnen, dass es der Pflanze so weit gut geht. Ein Ärgernis kann jedoch entstehen, wenn Überreste auf dem Autolack oder auf der Scheibe landen oder den Weg zum Tor mit ihren Überresten zieren. Die Felsenbirne ist beispielsweise ein gern genutzter Hausbaum. Ihre Früchte können aber durchaus eine Zeit lang den Weg zur Einfahrt pflastern.
Bei der Wahl einer natürlichen Beschattung durch einen oder mehrere Bäume sollten Sie diesen Aspekt im Auge behalten, wenn Sie Interesse an einer sauberen Garagen-Umgebung haben.
Tipp: Ein wenig kann man einer gewünschten Fruchtlosigkeit bei Kleinbäumen nachhelfen. Denn die Blütenausbildung erfolgt entweder an einem Baum (männliche und weibliche Blüten) oder an zwei verschiedenen Bäumen. Bei Letzterem bildet der eine Baum männliche und der andere weibliche Blüten aus. Haben Sie einen Baum in Ihrem Garten, der nur weibliche oder nur männliche Blüten besitzt, kann es zu keiner Befruchtung kommen. Folglich bleibt die Fruchtbildung aus.
Um unschöne Dellen zu vermeiden, sollten auch Bäume mit allzu großen und harten Früchten nicht zu Ihren Favoriten zählen. Nussbäume sind zwar robust und beständig. Ihre Früchte können allerdings weh tun, Ihnen, Ihrem Auto und dem Geldbeutel.
Honigtau
Das Blattlaus-Sekret aus Zuckerstoffen, genannt: Honigtau, kann die Oberfläche von Autos und Ihre Wege verkleben. Herunter fallen die Läuse von Bäumen. Besonders angetan haben es ihnen Linden. Aber auch auf Ahorn oder Eichen fühlen sie sich wohl. Ärgerlich wird Honigtau in Verbindung mit Trockenheit. Verdunstet die Flüssigkeit aus dem Sekret, bleibt nur noch der hartnäckige Kleber selbst, die Zuckerstoffe, über.
Bienen sind übrigens ganz verrückt nach Honigtau. Den machen sie zum Bestandteil ihres Honigs. Ein angenommenes Bienenhotel kann demzufolge helfen, die Anzahl der Zuckerstoffe auf Ihrem Wagen zu verringern.
Weniger am Honigtau als vielmehr an den Produzenten selbst ist der Marienkäfer interessiert. Die Lieblingsspeise der Marienkäfer sind Blattläuse – insbesondere die Larven. Ein belebtes Marienkäfer-Hotel kann daher zum Schonen Ihres Wagens beitragen.
Das Auto regelmäßig mit Hartwachs zu behandeln, kann ebenfalls unschönen Flecken auf dem Autolack entgegenwirken. Das Wachs hinterlässt einen Schutzfilm, auf dem sich weniger Verschmutzung, auch hartnäckiger Art, halten kann.
Grüner Sonnenschutz für die Einfahrt
Ob Sie einen Baum wählen, der Ihre Garage beschattet, oder ob Sie sich für eine Reihenpflanzung entscheiden, die von der Einfahrt bis zum Garagentor einen Schutzwall bildet, ist ganz Ihnen überlassen. Hier im Anschluss bekommen Sie ein paar Empfehlungen für einen grünen Sonnenschutz. Nutzen Sie diese gern als Inspiration.
Hecken und Koniferen
Lorbeerkirsche neben einem Hörmann Garagentor
In der richtigen Höhe und mit einem dichten Blätterwerk bieten Hecken und Koniferen seitlich der Einfahrt Sonnenschutz, Windschutz und Sichtschutz. Aufgrund der Wirkungsweise als grüne Wand muss die Hecke allerdings erlaubt sein. LBO, Nachbarschaftsgesetz und Richtlinien in Ihrer Gemeinde sollten Sie daher berücksichtigen.
Koniferen als Sicht- und Sonnenschutz
Koniferen gehören zu den Nadelgewächsen, sind dicht und können eine Höhe erreichen, die einem grünen Sichtschutz würdig ist. Zu beachten ist, dass Koniferen Flachwurzler sind. Sie sollten daher einen gewissen Sicherheitsabstand zum Bodenbelag der Einfahrt lassen, wenn Sie die Koniferen einpflanzen. Des Weiteren sind Koniferen ungeeignet für Familien mit Kindern, da die Inhaltsstoffe giftig sind.
Konifere in Reihe stehend
Hierzu zählt auch der bei uns bekannte "Lebensbaum", die Thuja. Thujen enthalten – wie der Name schon andeutet – Thujon, ein Nervengift, das gefährliche Krämpfe und Lähmungen auslösen kann.
Rechnen Sie die genannten Punkte mit ein, werden Ihnen diese dekorativen Nadelgewächse als Sicht- und Sonnenschutz gute Dienste leisten.
Hecken
Echte Tiefwurzler finden sich bei den Hecken wenige. Viele sind wie auch die Koniferen Flachwurzler. Achten Sie daher auf den nötigen Abstand zu Ihrer gepflasterten Einfahrt.
Eibe
Der wohl bekannteste Tiefwurzler für hohe Hecken ist die bei uns heimische Eibe (bot. Taxus baccata). Sie wird als Baum, Strauch und als immergrüne Hecke gepflanzt. Seit Jahrhunderten ist sie in Gärten für ihre hohe Schnittverträglichkeit beliebt. Sie fühlt sich im Schatten und in der Sonne wohl. Sie ist winterhart und pflegeleicht. Die Eibe wächst schnell heran und kann auch als Hecke stattliche Höhen erreichen. Bei dieser Pflanze sei jedoch gesagt, dass sie hochgiftig ist. Kinder und Tiere sollten von ihr ferngehalten werden.
Lorbeerkirsche
Die Lorbeerkirsche ist ein Herzwurzler mit einer starken Pfahlwurzel. Sie können zu ihr Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche sagen. Die Pflanze wird bis zu 4 m hoch, ist winterhart und anspruchslos in der Pflege. Sie verträgt Sonne wie Schatten und ist daher als in der vollen Sonne stehender Schattenspender geeignet. Ihr botanischer Name lautet: Prunus laurocerasus 'Caucasica'. Mit ihr haben Sie eine immergrüne Hecke.
Die Lorbeerkirsche ist giftig. Das Verzehren von ca. 3 ihrer dunklen Früchte kann zu üblichen Vergiftungserscheinungen wie Magenschmerzen und Übelkeit führen.
Glanzmispel
Mispeln gehören zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie kommen ursprünglich aus Asien, fühlen sich aber in gemäßigten Zonen zuhause. Speziell die Glanzmispel Red Robin ist aufgrund ihres farbigen Blätterwerks gern gesehen in Gärten. Sie wird ca. 1,50 bis 3,00 m hoch und kann für eine Hecke erworben werden. Sie macht aber auch als Solitär in Einzelstellung eine gute Figur.
Glanzmispel 'Red Robin' – ein Blickfang aufgrund der ovalen Blattform und dem zweifarbigen Blätterwerk
Der Bestandteil "Glanz" in ihrem Namen bezieht sich auf die schimmernd wirkenden Blätter. Den Beinamen "Red Robin" verdankt sie der Farbe Rot, die ihre jungen Blätter beim Austrieb besitzen. Später färben sie sich grünlich, sodass derselbe Strauch zweifarbig erscheint. Von Mai bis Juni trägt sie weiße Blüten, die in schirmförmigen Rispeln nahe beieinander liegen. Die Rote Glanzmispel ist ein immergrüner Strauch. Winterhart ist sie bis ca. -20 °C, jedoch sollte sie als Solitär vor Wind geschützt werden, vor allem in der kalten Jahreszeit.
Hainbuche
Die hier heimische und mit dem botanischen Namen Carpinus betulus beseelte Hainbuche ist als Sichtschutzhecke bekannt. Ihre Höhe kann bis zu 3 m und mehr erreichen. Ihr Blätterwerk ist dicht. Der Herzwurzler ist winterhart, schnittverträglich und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Schatten. Erfreulich für Familien mit Kindern und Haushalte mit neugierigen Haustieren, die Hainbuche ist nicht giftig.
Hausbäume als Schattenspender
Steppenkirsche an einer Einfahrt zur Garage
Kleine Bäume mit dichter Krone können ebenso als Schattenspender fungieren. Insbesondere die Kugelbäume sind vor Einfahrten, Eingängen und in Vorgärten zu sehen.
Kugeltrompetenbaum
Der Kugeltrompetenbaum mit dem botanischen Namen Catalpa bignonioides 'Nana' ist ein beliebter Hausbaum mit einer kugelähnlichen Krone. Er gehört zu den Herzwurzlern und wird zwischen 2 m und 3 m hoch. Seine Wuchsbreite kann bis zu 3 m betragen. Als Beschattung eignet sich der Baum aufgrund der dichten Krone mit dekorativen, herzförmigen Blättern sowie seiner Blütenlosigkeit. Er trägt also weder auffällige Früchte noch Blüten, sehr zum Wohle des Autolacks und Ihrer Einfahrt. Eines sollten Sie über ihn wissen: Der Kugeltrompetenbaum ist leicht giftig. Der Verzehr seiner Bestandteile wie Rinde oder Blätter kann u.a. zu Magenschmerzen führen.
Kugel-Amberbaum
Der Amerikanische Amberbaum in Kleinformat mit Kugelkrone wird etwa 3 bis 5 Meter hoch und bis zu 4 m breit. Der Herzwurzler hat den botanischen Namen Liquidambar styraciflua 'Gumball'. Der Beiname 'Gumball' bezieht sich auf seine Eignung als Bestandteil von Kaugummi. Sein Pflanzensaft dient als Zutat. Im Frühjahr und im Sommer sind seine Blätter grün. Als Stadt- und Hausbaum ist er jedoch vor allem beliebt aufgrund seines farbenfrohes Blätterwerks im Herbst. Das Farbspektrum an einem Baum reicht von Orange bis Violett.
Herbstfärbung beim Amerikanischen Amberbaum
Beachten sollten Sie, dass der Amberbaum in Teilen reizend bis giftig sein kann. Das bernsteinfarbene Harz, das dem Baum seinen Namen gab, wird zwar verarbeitet vielfältig genutzt. Unbearbeitet jedoch ist es giftig. Des Weiteren kann schon das Reiben an den Blättern zu Reizungen bis hin zu Vergiftungserscheinungen führen. Ein Verzehr ist daher nicht empfehlenswert, weder für Mensch noch für Tier.
Kugel-Platane
Die Platanus hispanica Alphens Globe (Kugelplatane) wird ca. 3 bis 5 m hoch und hat eine Wuchsbreite von ca. 5 bis 6 m. Die Kugel-Platane trägt April oder Mai relativ unscheinbare Blüten und im Herbst kleine Früchte mit kleinen Borsten.
Platanen haben sehr feine Härchen. Die können abfallen und in die Atemwege geraten. In der Folge kann es zum sogenannten Platanenhusten kommen. Auch Hautausschlag ist möglich. Handschuhe, Mundschutz und ein Shirt mit langen Ärmeln sollten daher zur Grundausstattung gehören, wenn Sie Platanen schneiden möchten.
Platanen sind Herzwurzler mit kräftigen Wurzeln. Diese können Pflastersteine anheben. Kugel-Platanen wachsen jedoch langsamer und sind entsprechend weniger gefährlich für den Bodenbelag. Ein Abstand von mind. 2 m und mehr zum nächsten Pflasterstein ist dennoch empfehlenswert.
Japanische Zierkirsche
Ein exotisches Aussehen verleiht Ihrem Grundstück die Japanische Nelkenkirsche 'Kanzan'. Ihre Wurzelart macht sie besonders für Einfahrt und Garagenumfeld. Denn dieser in Rosa blühende Hausbaum zählt zu den Tiefwurzeln. Die Krone der Japanischen Zierkirsche kann etwa 4 bis 8 m betragen. Die Wuchshöhe entspricht etwa 8 bis 10 m. Damit gehört sie nicht mehr zu den Kleinbäumen. Dank der relativ pflegeleichten Wurzelart kann sie jedoch zu einem Sonnendach für die Garage heranwachsen. Auch so ist die Prunus serrulata 'Kanzan' relativ anspruchslos. An einem sonnigen Standort mit lehmhaltigem Boden fühlt sie sich wohl.
Japanische Zierkirsche mit rosa Blüten | Bild: congerdesign
Eine weitere Japanische Zierkirsche ist die Prunus subhirtella 'Autumnalis'. Sie gehört zu den Herzwurzlern und breitet sich unter der Erde daher entsprechend mehr aus. Dafür ist die Wuchsbreite und -höhe von 3 bis 5 m wieder für Kleinbäume typisch. Ihre weißrosa Blüten können von Herbst bis Frühjahr den Baum schmücken. Sie wird auch unter dem Namen "Winterkirsche" gehandelt. Der Beiname 'Autumnalis' mag darauf schließen, dass die Blütezeit im Herbst (eng. Autumn) beginnen kann. Trotz der Blüte in der kälteren Jahreszeit ist die Winterkirsche an einen sonnigen Standort gewöhnt. Ihre Blätter bieten über das Jahr eine dichte Krone.
Japanische Zierkirsche mit weißrosa Blüten | Bild: S. Hermann & F. Richter
Steppenkirsche
Die Steppenkirsche trägt den botanischen Namen Prunus fruticosa 'Globosa'. Sie ist ein Herzwurzler mit einer Wuchsbreite und einer Wuchshöhe bis zu 3 m. Die Kugelkirsche blüht etwa 3 Wochen (April bis Mai) und bildet kleine Früchte aus. Schneiden Sie die Kugelkirsche im Winter oder im Frühjahr, ist es möglich, dass der kleine Baum keine Blüten und somit keine Früchte ausbildet. Störend wirken sie jedoch nicht. Das Jahr über trägt die Steppenkirsche ein grünes, dichtes Blätterdach. Sie mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Krone einer Steppenkirsche
Tipp: Nicht nur Hecken können Reihenpflanzungen sein. Dekorativ wirken auch kleine Bäume wie die Steppenkirsche in Reihe. Abhängig von der Wuchsbreite lassen sie sich mit einem Mindestabstand von ca. 5 m nebeneinander anpflanzen. Somit können Sie einen Teil oder Ihre gesamte Einfahrt in eine Allee verwandeln – ein grüner Wall bis zum Garagentor.
Exkurs: Garage kühlen
Neben dem Anpflanzen von Hecken und schattenspendenden Bäumen können Sie die gesamte Garage auf andere Art und Weise schützen. Mit einem Gründach und Wandgrün erzielen Sie im Sommer kühlere Temperaturen im Garageninneren und an der Fassade. Gleichzeitig schwächen die Pflanzen die ankommende UV-Strahlung, was dem Alterungsprozess des Gebäudes entgegenwirkt.
Schlingen statt Klettern
Um schon im Voraus späteren Mehraufwand an der Garagenwand zu vermeiden, entscheiden Sie sich für Pflanzen ohne Haftwurzeln. Mit Haftwurzeln saugt sich die Pflanze an der Außenhaut fest. Dazu bildet sie an der Sprosse Wurzeln aus, die sich an der Wand verdicken und an kleine Saugfüße erinnern. Die Pflanzen werden auch Selbstklimmer genannt, da sie aufgrund der Haftwurzeln selbst empor „klettern“ können. In Mitleidenschaft werden dabei die Oberfläche, die Farbschicht bzw. der Putz der betroffenen Wand gezogen. Entsprechend aufwendig ist das Entfernen der Verdickungen, ohne die Oberfläche zu beschädigen. Die besten Beispiele hierfür sind der Efeu und der Wilde Wein.
Kletterpflanzen ohne Haftwurzeln saugen sich nicht an der Wand fest. Überreste sind entsprechend einfacher zu entfernen. Sie benötigen jedoch Unterstützung in Form von Rankhilfen, an denen sie sich entlangschlängeln. Man nennt sie auch Schlinger.
Selbstklimmer wie Efeu bilden Haftwurzeln (im Bild links oben),
die dem Gebäude schaden können
Schlinger wie das Geißblatt haben keine Haftwurzeln;
sie benötigen Rankhilfen, um sich an Objekten nach oben zu schlingen
Immergrüne bzw. winterharte Schlinger sind zum Beispiel das Geißblatt oder der Hopfen. Das Geißblatt kann sich in Höhen bis zu 8 m erheben, wenn es die richtige Rankhilfe erhält. Der Boden sollte nährstoffreich sein und feucht gehalten werden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist empfehlenswert. In der Blütezeit (Juni – August) trägt es gelb-rote Blüten. Der Hopfen ist eine der schnell wachsenden Rankpflanzen. Mehr als 8 m kann er sich mit der geeigneten Rankhilfe nach oben schlängeln. Er gedeiht an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
Pflanzen fürs Gründach
Geeignet für ein Gründach sind Pflanzen, die Wasser über längere Zeit speichern können und eine geringe Höhe an Substrat zum Haften und für die Nährstoffaufnahme benötigen. Sie sollten außerdem winterhart sein und keine Windanfälligkeit aufweisen. Starke Sonnenstrahlung sollten sie ebenfalls aushalten können.
Eine Gattung, auf die diese Eigenschaften zutreffen, ist zum Beispiel Sedum. Die dazugehörigen Exemplare sind zum großen Teil Sukkulenten, das heißt: Sie haben einen erhöhten Wasserspeicher als andere Pflanzen. Bei den Dickblattgewächsen befinden sich diese im Blatt. Fürs Gründach eignen sich krautige Gewächse und Bodendecker. Beispiele hierfür sind die verschiedenen Arten der Fetthenne und der Mauerpfeffer. Ins Substrat einpflanzen lassen sich die Sedumsprossen. Pflanzen der Gattung Sedum finden sich auch in natura vielerorts an Mauern und in Ritzen. Das ist ein weiterer Beleg für ihre Eignung als Grünbedachung.
Pflanzen transpirieren über Spaltöffnungen in den Blättern, um sich abzukühlen. Das Wasser in den Blättern wird nach außen gegeben, das in der Luft verdunstet. Somit sinkt auch die Umgebungstemperatur. Beim Gründach hinzu kommt der Vorteil der großen Fläche mit wasserspeicherndem Substrat. Es stellt neben der Nährstoffversorgung den Wasserbedarf für die Pflanzen sicher. Da ein Teil des Wassers aus dem Boden verdunstet, trägt es darüber hinaus zu einer natürlichen Kühlung des Daches bei.
Gründach – Eyecatcher und klimafreundlich | Bild: marcobrugo
Garagengründach für Bienen
Jedes Fleckchen Grün, richtig angelegt, kann dem Insektensterben entgegenwirken. Nicht nur auf dem Gartenboden oder in den Pflanzkästen lassen sich passende Pflanzen setzen. Auch ein Gründach kann dazu beitragen.
Thymian, Oregano, Salbei und Rosmarin auf dem Dach angepflanzt, bietet den Bienen Pollen und Nektar. Der Echte Thymian (Thymus vulgaris) zum Beispiel blüht zwischen Mai und Oktober und bildet vor allem viele Pollen aus. Oregano blüht von Juli bis September und bietet Nektar und Pollen. Die bereits erwähnte Fetthenne bzw. Fette Henne (Sedum telephium) zählt ebenfalls zu den bienenfreundlichen Pflanzen. Auch der Mauerpfeffer (Sedum album) mit seiner Blütezeit von Juni bis September wird für ein insektenfreundliches Dach empfohlen. Je nach Höhe der Anbaufläche und Intensität der Pflege können Sie viele weitere Pflanzen auf das Dach setzen. Doch sollten die Pflanzen nach dem Anpflanzen größtenteils auf sich allein gestellt sein, wären solche empfehlenswert, die in kargen, nährstoffarmen Böden und ohne zusätzliche Bewässerung zurecht kommen. Wenn Sie zudem sicher sein möchten, dass Ihre Dachkräuter und weitere Dachpflanzen bienenfreundlich sind, können Sie dies mit der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft herausgegebenen Broschüre: "Bienenfreundliche Pflanzen" schnell herausfinden. Neben den verschiedenen Saat-Mischungen, die zu diesem Zweck erstellt werden, sind Vegetationsmatten auf dem Markt, die ähnlich wie beim Rollrasen mit Saatgut und Untergrund/Substrat fertig geliefert werden – allerdings haben diese ihren Preis. Saatmischungen für Dächer und Balkone sind dagegen bereits recht günstig zu erhalten.